Lebensqualität und Würde im Alter
Pflege- und Betreuungqualität in der Einrichtung „Landleben am Vilser Holz
Michael Hafkemeyer, Heimfürsprecher
der Pflegeeinrichtung „Landleben“ in
der Bergstraße in Bruchhausen-Vilsen
im Gespräch mit Birgit Falldorf,
der neuen Inhaberin des Hauses. Als
Vertreter der Bewohnerinnen und
Bewohner und deren Angehörige ist
Michael Hafkemeyer ein wichtiger
Ansprechpartner für die Heimleitung.
Eine effektive und bereichernde Zusammenarbeit
ist im Interesse aller
Beteiligten. Gemeinsames Ziel ist stets
die optimale Lebensqualität für alle
Bewohner.
Hafkemeyer: Was ist Ihre Motiva tion
für die Übernahme der AWO-Einrichtung
und das Tragen der Verantwortung
für das neue Haus „Landleben
am Vilser Holz“?
Falldorf: Als langjährige AWO Bremen
Mitarbeiterin kannte ich das Haus
hier in Vilsen schon gut und empfand
es mit seiner direkten Lage am Vilser
Holz, seinen freundlichen Mitarbeitern
und seinem familiären Charakter
als einen besonderen Ort als Lebensraum
für Senioren. Der herrliche Blick
in den Wald, am Rande des schönen
Luftkurortes, hatte schon immer etwas
Beruhigendes und zugleich Kraftgebendes
für mich. Als sich die Gelegenheit
ergab, dieses Lebensgefühl
jeden Tag gewissermaßen mit der
Arbeit verbinden zu können, war ich
einfach begeistert! Es passte in meine
Lebensplanung. Ich hatte in den letzten
14 Jahren als Qualitätsbeauftragte
sehr viele stationäre und teilstationäre
Pflegeeinrichtungen kennengelernt
und habe erfahren, dass jede Dienstleistung
nur so gut sein kann wie der
Mitarbeiter, der sie erbringt. Daher
lege ich den Fokus in meinem Haus
gerne auf gute Personalführung und
Personalentwicklung. Ein Haus mit 62
Bewohnerplätzen und 50 Mitarbeitern
ist eine perfekte Größe dafür.
Hafkemeyer: Woran erkenne ich eine
gute Pflegeeinrichtung?
Falldorf: Ehrlich gesagt: Am guten
Bauchgefühl, wenn man wieder raus
geht. Nein, ganz im Ernst, oft sind es
die „weichen“ Faktoren, die uns instinktiv
beurteilen lassen, ob man sich
wohl fühlen könnte. Ganz entscheidend
sind eine freundliche Begrüßung,
kompetente Ansprechpartner,
fachliche Beratung, der gute Geruch,
gutes Essen und ein geschmackvolles
Ambiente.
Da unsere Wahrnehmung ganz unterschiedlich
ist, empfindet jeder anders.
Ich selber verlasse mich gerne auf die
Mund zu Mund Propaganda, also auf
Weiterempfehlungen von Nachbarn,
Freunden und Bekannten.
Reine Fakten erfährt man z. B. über
www.pflegelotse.de.
Hafkemeyer: Immer mehr Menschen
erkranken an Demenz. Was ist ein
„integratives Angebot“?
Falldorf: Menschen mit einer Demenz
leben zusammen (integrativ) mit Menschen
ohne Demenz. Hierbei treffen
Menschen mit kognitiven Einschränkungen
oder Störungen auf körperlich
eingeschränkte Menschen und gestalten
den Alltag gemeinsam. Bis zu
einem gewissen Punkt der Einschränkungen
geht das. Irgendwann sind die
noch vorhandenen Fähigkeiten so unterschiedlich,
dass man nur noch wenige
Gemeinsamkeiten findet, gerade
die sind jedoch wichtig.
Wir haben einen beschützten Wohnbereich
für Menschen in dieser ausgeprägten
Phase der Demenz. Pflegekräfte
und zusätzliche Betreuungskräfte
gehen einfühlsam auf die Empfindungen
und Antriebe ein, indem
sie z. B. die integrative Validation nach
Richard anwenden. Unser Konzept
sieht es vor, bei Bedarf den Wohnbereich
zu wechseln.
Hafkemeyer: Die Pflegegesetze haben
eine Stärkung erfahren. Was genau
bedeutet das für Ihre Bewohner
und deren Familien?
Falldorf: Aus den drei Pflegestufen
werden fünf Pflegegrade. In unserer
Einrichtung werden die Bewohner
und Angehörige finanziell deutlich
entlastet und zahlen durch den EEE
(Einrichtungseigener Eigenanteil) privat
viel weniger. Die Zuzahlung ist in
den Pflegegraden 2 bis 5 gleich und
erhöht sich nicht mehr. Menschen mit
Demenz sollen gerechter eingruppiert
werden.
Hafkemeyer: Welche sinnvollen
Beschäftigungsangebote bieten
Sie Ihren Bewohnern? Ich hörte beispielsweise
von „Biographiefahrten“.
Falldorf: Wir bringen bis zu drei Bewohner
mit unserem Auto in die nähere
Umgebung. An Orte ihrer Kindheit
oder ihren früheren Lebensmittelpunkt.
Wir fahren an Orte, die jeder
kennt oder schon einmal besucht hat.
So bieten wir auch immo bilen Bewohnern
die Teilnahme am Leben außerhalb
der Einrichtung, verbunden mit
Erlebnissen und Erinnerungen. Oft
wird noch tagelang von dieser Ausfahrt
gesprochen.
Hafkemeyer: Gibt es Pläne für die
Zukunft?
Falldorf: Der Demenz-Wohnbereich
soll nach bewährten Farbkonzepten
umgestaltet und modernisiert werden.
Auch überlege ich die Ausweitung
der Betreuung von Demenzkranken
mit Hinlauftendenzen und
Bewegungsdrang auf einen weiteren
Wohnbereich.
Mein großer Wunsch ist eine Tagespflege
direkt in unseren Räumlichkeiten.
Dann ist hier in der Bergstraße
alles vor Ort.
Für die Menschen, die hier leben ist es
wichtig ihre sozialen Kontakte zu behalten:
man kennt sich aus dem Ort,
man war Nachbar oder Arbeitskollege
und diese Kontakte werden bei uns
wie selbstverständlich weiter gepflegt.
Irgendwann werden wir alle alt.
Frau Falldorf (links) und Herr Hafkemeyer
(rechts) vertieft in das Gespräch.
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